Nicht meckern – machen!

Drei Studierende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben ein Konzept zum dynamischen Lernen auf dem Campus entwickelt – unterstützt durch maKeIT. Das Projekt wird nun am KIT weitergeführt.
Drei Studenten mit Laptops an einem TischLisa Jungheim / KIT

Das Lernen hat sich für Studierende seit dem Beginn der Corona-Pandemie verändert: hybride Gruppenarbeit, Präsenzvorlesung, Onlinekurs, kurzes Telefonat mit der Betreuerin oder dem Betreuer, konzentriertes Lesen. Das Karussell zwischen digital, hybrid und analog bringt neue Anforderungen. Wer nicht in der Nähe der Uni wohnt, muss am Campus einen Platz finden. Aber wo das Online-Seminar besuchen, ohne andere zu stören? „Die Lernräume am KIT haben fast nur Stillarbeitsplätze, das bildet unseren Studienalltag nicht ab“, so Luca Dilger, der gemeinsam mit seinen Kommilitonen Lukas Dierolf und Simon Maier genau dieses Problem angehen wollte.

Das Team untersuchte Lösungen, die beim Studieren im hybriden Alltag auf dem Campus unterstützen. Herausgekommen ist ein flexibler Nutzungsansatz für Lernräume, den sie im TRIANGEL Open Space ausprobierten. Die Telefonierenden, die Still-Lernenden oder die Gruppenarbeitenden bilden im Raum Zonen. Damit andere schon beim Betreten des Raums erkennen, zu welcher Gruppe sie passen, signalisierten im ersten Ansatz bunte Klötzchen neben den Laptops die Nutzungsart. Im zweiten Schritt programmierte das Trio eine Webanwendung, bei der man sich einloggen und seine Nutzungsart eintragen kann. Ein am Laptop angebrachtes LED-Lämpchen leuchtet, vom Programm angesteuert, passend auf. Das farbige Ampelsystem zeigt, wie gerade wo gelernt wird.

Ihre Lösung haben sie unterstützt durch das Programm „DigitalChangeMaker Accelerator“ des Stifterverbandes erarbeitet. Den Anstoß am KIT gab Dr. Niels Feldmann, Leiter des Intrapreneurship-Programms maKeIT beim Innovations- und Relationsmanagement des KIT, der die Studierenden betreute. „maKeIT setzt genau an dieser Stelle an: Wenn ich als Beschäftigte*r oder Studierende*r eine Idee habe, wie ich etwas innerhalb des KIT oder für die Gesellschaft verbessern kann, dann sollte ich diese Problemlösungskompetenz in die Realität einbringen können und dürfen. Dafür braucht es den Freiraum und die Unterstützung, Zeit und Energie in solche Nebenprojekte stecken zu können“, erklärt Niels Feldmann. maKeIT ermöglicht solche Initiativen: mit Orientierung, Matchmaking, Coaching, einem projektbasierten Programm und vielen weiteren Angeboten.

Für Simon, Luca und Lukas ist damit die Intrapreneur-Reise zu Ende, nicht aber für ihre Idee: Die Software-Lösung wird am Karlsruhe Service Research Institute (KSRI) im Rahmen eines Teamprojekts weitergeführt. „Uns war wichtig, etwas zu entwickeln, das nicht versandet“, sagen die drei. Wenn es gut läuft, könnten am Ende Studierende über eine App nachfragen, wo auf dem Campus gerade ein Platz für die gewünschte Nutzungsart frei ist.

Mehr Informationen: https://www.clickit-magazin.de/nicht-meckern-machen-studenten-trio-bringt-dynamik-in-lernraeume/

Foto: Lisa Jungheim/KIT